Die Caritas Ennepe-Ruhr unterstützt seit kurzem Schüler mit Nachhilfebedarf durch sogenannte Lernhelfer. Sowohl an Grundschulen in Schwelm als auch im Suchthilfezentrum der Caritas sind diese Helfer aktiv. Möglich wird das Projekt nur durch Spenden der Schwelmer Reifenberger Stiftung. Marla Duarte (18) ist eine solche Lernhelferin und gibt einen Einblick in ihre Arbeit

Schwelm/Hagen, 18.10.2021. „Langsam, nicht so ruppig“, gibt Marla Duarte der elfjährigen Nachwuchsreiterin Anweisungen. Sophie versucht den Tipp gleich umzusetzen und schwingt sich beherzt auf die Stute Fleur. Schon sitzt sie und der Ausritt durch den Wald am Hagener Tücking kann beginnen. Was die beiden jungen Frauen da machen, ist Nachhilfe. Nicht so wie man sie kennt, aber dennoch mindestens genauso wichtig. Marla ist nämlich Caritas-Lernhelferin und unterstützt Sophie in der Schule. Aber eben nicht nur das.

„Ich bin Sophies Lernhelferin und mache mit ihr einmal pro Woche Hausaufgaben und bereite Schularbeiten vor. Donnerstags sehen wir uns dann zusätzlich immer hier bei meinem Pferd Fleur. Ich bin mir sicher, dass die Ablenkung in der Freizeit Sophie auch ganz viel Motivation für die Schule gibt“, erklärt die 18-jährige Abiturientin, die nach ihrem Abschluss Soziale Arbeit studieren möchte.

Mit dem FitKids-Programm unterstützt die Caritas Kinder aus suchtbelasteten Familien

Wie haben sich Marla und Sophie kennengelernt? „Ich war im Sommer mit bei der Freizeit für Kinder aus suchtbelasteten Familien, die das Suchthilfezentrum der Caritas Ennepe-Ruhr angeboten hat“, erzählt die Elfjährige und hält dabei die Zügel fest in der Hand. Marla Duarte wiederum, deren Mutter Anke Duarte Leiterin des Schwelmer Suchthilfezentrums ist, war als Betreuerin dabei. „Ich arbeite gerne mit jungen Menschen. Im Jugendheim Loher Nocken in Ennepetal habe ich auch schon ein Praktikum gemacht“, erklärt Marla ihre Motivation.

Nun ist sie also Lernhelferin der Caritas. Mit dem Programm FitKids nimmt das Caritas-Suchthilfezentrum besonders Kinder aus suchtbelasteten Familien in den Blick und unterstützt sie. „Drei Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland sind von einem elterlichen Suchtproblem betroffen. Sie erleben unberechenbares Elternverhalten, Grenzüberschreitungen und Vernachlässigung. Dazu gehört auch, dass die schulischen Leistungen darunter leiden und zu Hause nicht immer die Hilfe geleistet werden kann, die nötig wäre. Deshalb kommt das Projekt Lernhelfer wie gerufen“, so Anke Duarte zu den Hintergründen. Finanziell unterstützt die Schwelmer Reifenberger Stiftung die Lernhelfer. Die Stiftung setzt sich regelmäßig für Kinder- und Jugendarbeit in Schwelm ein.

Lernhelferin ist wichtige Bezugsperson geworden

„So, jetzt versuch noch etwas gerader zu sitzen“, sagt Marla zu Sophie, der man die Freude am Reiten trotz aller Anstrengungen ansieht. „Mein Opa hatte früher auch ein Pferd und da bin ich als kleines Kind immer hin, wenn ich konnte. Seit wir hierhergezogen sind, war Reiten nicht mehr möglich“, sagt sie etwas bedrückt. „Umso schöner, dass ich jetzt auf Fleur reiten darf“. Für die 11-Jährige ist der Reittermin einmal pro Woche willkommene Abwechslung. Sie ist die älteste von drei Kindern, muss häufig Verantwortung für ihre Geschwister übernehmen. „Die zwei Stunden beim Reiten tun mir da richtig gut.“ Und Lernhelferin Marla ergänzt: „Lernen und Freizeit gehen Hand in Hand. Sophie kann viel besser lernen, wenn sie ein Hobby hat, das ihr richtig Spaß macht. Außerdem gehören zum Reiten viele Tugenden dazu, die auch für die Schule wichtig sind: Disziplin, Ausdauer, Konzentration.“

Morgen tauschen die beiden Mädchen dann wieder den Wald gegen den Schreibtisch. Und darauf freut sich Sophie mindestens genauso sehr. „Marla ist eine große Stütze für mich. Sie hilft mir in allen Fächern und hat auch so immer ein offenes Ohr für mich“, sagt sie am Ende ihrer Reitrunde und streichelt die Stute Fleur noch einmal zum Abschied über den Hals.

Info-Kasten:

  • Beim Projekt Lernhelfer der Caritas-Ennepe-Ruhr sind aktuell neun Lernhelfer im Einsatz, sowohl an Grundschulen als auch im Suchthilfezentrum. Finanziert wird das Projekt von der Reifenberger Stiftung.
  • Mit dem Programm Fitkids richtet sich die Caritas-Suchthilfe gezielt an Kinder aus suchtbelasteten Familien und deren Eltern. Auch suchterkrankte Eltern wollen gute Eltern sein, sind durch ihre Erkrankung jedoch beeinträchtigt. Das Suchthilfezentrum bietet daher Unterstützung durch Spiel- und Freizeitangebote, Eltern-Kind-Aktivitäten, Beratung und Information, Hausbesuche und Multiplikatorenschulungen.

 

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