Die Caritas Ruhr-Mitte zieht Bilanz: Welche Effekte hat der Verband mit Einrichtungen in Bochum, Wattenscheid, Hattingen und Schwelm auf Menschen, Umwelt und Demokratie? Das wird ab sofort mit Hilfe eines erprobten Hochschulprojekts der Universität Paderborn ermittelt. Am Ende wird eine Gemeinwohl-Bilanz stehen, mit der der Verband arbeiten wird, um sich nachhaltig zu verbessern.

Eine Finanzbilanz gibt eine Übersicht über alle Vermögensbestandteile eines Unternehmens. Eine Gemeinwohl-Bilanz misst anders: „Sie bietet die Möglichkeit, auch die Auswirkungen auf Mensch, Umwelt und Demokratie sichtbar zu machen“, erläuterte Dr. Christoph Harrach (Foto: Patrizia Labus), Innovations- und Gemeinwohl-Berater, Transformationsforscher und Lehrbeauftragter an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Paderborn, bei der Auftaktveranstaltung zur nun startenden Gemeinwohl-Bilanzierung der Caritas Ruhr-Mitte mit ihren Einrichtungen und Diensten in Bochum, Wattenscheid, Hattingen und Schwelm.

Die Kernwerte der Gemeinwohl-Bilanz, wie sie in einem bereits erprobten Hochschulprojekt der Uni Paderborn erarbeitet wird, sind Menschenwürde, Solidarität und Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit, Transparenz und Mitentscheidung. In fünf Workshops zu den Themen „Lieferkette“, „Finanzen“, „Mitarbeitende“, „Kund*innen“ und „Gesellschaft“ werden mit Unterstützung eines dreiköpfigen Studierenden-Teams die bestehenden Strukturen und Vorgehensweisen im Caritas-Verband mit Blick auf die Kernwerte erfasst, die Grundlage für die Bilanzierung sind, die im Frühjahr 2024 erstellt sein wird.

In der Theorie könnten so in der Endbilanz insgesamt 1000 Punkte erreicht werden. „Aber darum geht es nicht“, betonte Harrach, der den Prozess bei der Caritas begleiten wird, „es geht darum, Unternehmen, Kommunen und Bildungseinrichtungen ein Punktesystem an die Hand zu geben, mit dem sie zukünftig Fortschritte bewertbar und sichtbar machen können.“

Für Caritas-Vorstand Dominik Spanke ist das ein großer Gewinn. „Wir haben Werte, das wissen wir selbstverständlich schon. Aber wir wollen über Werte sprechen. Und die Gemeinwohl-Ökonomie gibt uns einfach noch einmal andere Begriffe, mit denen wir miteinander und untereinander alles vergleichen und diskutieren können.“ Petra Backhoff, die Nachhaltigkeits-Managerin des Verbands und Mitglied des Green-Teams, das bei der Caritas seit Jahren den Blick auf Umwelt-, Klimaschutz und Fairtrade richtet, sieht in der Gemeinwohl-Ökonomie die Chance „für einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess, der nahezu alle Unternehmensbereiche erfassen wird“. Zunächst sei jedoch die Frage zu klären, wo man stehe. „Welche Werte sind bei uns im Verband wichtig? Wie gehen wir mit unseren Mitarbeitenden um und wie mit unseren Klientinnen und Klienten? Aber auch: Können wir Energie einsparen? Wo bestellen wir Waren und welche Dienstleistungen kaufen wir ein? Welche IT nutzen wir? Die Liste der Aufgaben ist lang.“ Für Caritas-Vorstand Alexander Mauer ist klar: „Wir sind als Caritas der Gesellschaft verpflichtet. Die ehrliche, transparente und selbstkritische Aufstellung der Gemeinwohl-Bilanz hilft, uns kontinuierlich und nachhaltig zu verbessern.“ Und Christoph Harrach sieht schon jetzt den gesellschaftlichen Beitrag dadurch, dass alle im Verband etwas über Nachhaltigkeit lernen und sich dieses Wissen wie die Samen einer Pusteblume weiterverteilen werden. „Die Pusteblume ist schließlich aus gutem Grund von der Stiftung Gemeinwohl-Ökonomie NRW als Symbolbild gewählt worden.“

 

Gemeinwohl-Ökonomie

Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“ (Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland)

Die Stiftung Gemeinwohl-Ökonomie NRW ist eine 2010 gegründete zivilgesellschaftliche Bewegung. Ihr Ziel ist, mithilfe der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) in NRW Projekte zu initiieren, die alle drei Säulen der Nachhaltigkeit stärken: Mensch, Umwelt und Wirtschaft. Aktuell gibt es rund hundert Regionalgruppen in Deutschland und bereits mehr als tausend Unternehmen wurden GWÖ-bilanziert.

Mehr zum Green-Team gibt es hier.

Zurück

Ihr Kontakt zu uns

Patrizia Labus

Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Telefon:  02336  819538 

E-Mail:    patrizia.labus@caritas-ruhr-mitte.de

 

Caritasverband Ruhr-Mitte e.V.

Pressestelle für Hattingen und Schwelm:

Marienweg 5

58332 Schwelm

Claudia Kook

Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Telefon:  02336  819537 

E-Mail:    claudia.kook@caritas-ruhr-mitte.de

 

Caritasverband Ruhr-Mitte e.V.

Pressestelle für Hattingen und Schwelm:

Marienweg 5

58332 Schwelm