Auszeichnung wurde in der jüngsten Sitzung des Stadtrats an Vertreter von Caritas und Diakonie übergeben.
Mit dem Integrationspreis der Stadt Schwelm, der aus städtischen Mitteln finanziert wird und mit 5000 Euro dotiert ist, sollen Projekte, Maßnahmen, Initiativen oder Einzelpersonen ausgezeichnet werden, die sich in besonderer Weise ehrenamtlich für ein gleichberechtigtes und friedliches Miteinander in der Stadtgesellschaft einsetzen. Wie bereits auf dem Heimatfestempfang bekannt gegeben wurde, ist der „Schwelmer Tafelladen“ in diesem Jahr Preisträger. Die Auszeichnung erfolgte jetzt im Rahmen der jüngsten Sitzung des Stadtrates.
„Die Schwelmer Tafel kann zwar Armut, Ungerechtigkeit und materielle Schieflagen in unserer Gesellschaft nicht abschaffen. Die Tafeln können aber Menschen, die dies dringend benötigen, in Wertschätzung mit Essen versorgen. Sie stellen damit ein Stück weit wieder die Gewissheit her, dass es in unserem Land nur eine Gesellschaft gibt, und zu der gehören wir alle gleichermaßen“, würdigte Bürgermeister Stephan Langhard das Wirken der ehrenamtlich für die „Tafel“ tätigen Bürgerinnen und Bürger.
Er selbst habe einmal eine Art Tagespraktikum im Schwelmer Tafelladen absolvieren dürfen und ziehe seitdem seinen Hut vor den dort tätigen Frauen und Männern noch tiefer als vorher schon: „Sie leisten schier Unglaubliches! Sehr viele Arbeitsgänge sind zu bewerkstelligen, mit der reinen Ausgabe der Lebensmittel ist es nicht getan." Dieses Ehrenamt sei nicht selbstverständlich. „Die Bezieher der Lebensmittel“, stellte das Stadtoberhaupt fest, „empfangen keine Almosen, denn sie zahlen einen Obolus“.
Die Schwelmer Tafel, die seit 2006 unentwegt arbeitet und ein Gemeinschaftsprojekt der Caritas und der Diakonie Mark-Ruhr ist, hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Sie hat nie aufgegeben und musste ihre Praxis – auch durch die Pandemie - immer wieder modifizieren.
Durch ihr Wirken leistet die Schwelmer Tafel auch stete Öffentlichkeitsarbeit und wirbt um Empathie und Unterstützung in einer sehr schwierig gewordenen Zeit mit einer steigenden Zahl von Geflüchteten und zurückgehenden Lebensmittelspenden, weil auch die Geschäfte mit steigenden Kosten kämpfen. Die hohen Energiepreise werden dazu führen, dass auch Menschen die Tafel in Anspruch nehmen müssen, die bisher noch so eben ohne Hilfe über die Runden kamen.
Und, so Bürgermeister Stephan Langhard: „Auch die Schwelmer Tafel muss Kosten für Miete, Benzin und Kühlung bestreiten“. Im Namen der Stadt Schwelm dankte er Angelika Beck (Caritas), Heike Orth und Stefanie Krah-von-Reth (beide von der Diakonie Mark-Ruhr) „für die unfassbar engagierte Arbeit aller Mitarbeitenden der Schwelmer Tafel. Dieser Dank gilt auch allen Spendern und Unterstützern, ohne die es nicht weitergehen würde“.
Zum Bild: Bürgermeister Stephan Langhard zeichnet im Rahmen der Stadtratssitzung im Namen der Stadt Schwelm den "Schwelmer Tafelladen" mit dem "Integrationspreis 2022" aus. Stellvertretend für alle dort tätigen Ehrenamtlichen sowie für die Spender und Unterstützer dankte er (v.l.) Stefanie Krah-von-Reth (Diakonie Mark-Ruhr), Angelika Beck (Caritas) und Heike Orth (Diakonie Mark-Ruhr). Foto: Stadtverwaltung Schwelm / Heike Rudolph
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